Serie: Frauen können das „Ich bin zwar allein hier - aber das ist nicht schlimm.“
Garbsen.- (nf) Nach ihrem Abitur hatte Kim Heuer keine Idee, was sie beruflich machen wollte. Nur eines wusste sie ganz genau: Studieren wollte sie vorerst nicht. „Nach 13 Jahren Schule hat es mir erstmal gereicht“, erzählt sie. Deshalb entschied sie sich zunächst für den Bundesfreiwilligendienst beim Technischen Hilfswerk. Danach war sie zwar um einige Erfahrungen reicher, wusste aber immer noch nicht genau wohin es sie verschlagen würde.
Da ein Bürojob für sie nicht in Frage kam, suchte sie auf einer Berufsmesse nach Praktikumsplätzen im Handwerk, fand den Stand der Roter Kältetechnik GmbH und erfuhr dort erstmals vom Beruf der Mechatronikerin für Kältetechnik. Eine Woche später hatte sie einen Praktikumsplatz in der Tasche. Direkt im Anschluss wurde ihr ein Ausbildungsplatz angeboten, den sie gerne annahm: "Es hat mir so gut gefallen, dass ich dachte: Das muss ich machen!“
Ihren Ausbildungsberuf findet die 22-Jährige spannend, aber vor allem die familiäre Atmosphäre im Betrieb begeistert sie. „Mir ist es wichtig, dass ich nicht in einem Riesenunternehmen arbeite, in dem man nur eine Nummer ist. Hier kennt sich jeder.“ In ihrem Team habe sie nie Probleme mit Vorurteilen gehabt, „sonst wäre ich nach dem Praktikum nicht geblieben“, sagt Kim Heuer. Auch im Kundenkontakt habe sie noch keine schlechten Erfahrungen machen müssen. „Klar sind viele überrascht. Aber immer positiv“, erzählt sie. „Viele Kunden interessieren sich dafür, wie es dazu gekommen ist, aber alle sind immer sehr nett.“
Für die angehende Mechatronikerin für Kältetechnik ist es nichts Neues, mit vielen Männern zusammenzuarbeiten. Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr, bei der sie sich engagiert, ist sie eine von wenigen Frauen. „Ich kenne das also schon, vielleicht fällt es mir deshalb leichter“, sagt sie schmunzelnd.
Anderen Frauen, die noch nicht genau wissen, welchen Weg sie einschlagen wollen, rät sie, sich nicht zu viele Gedanken zu machen und sich auszuprobieren: „Einfach das machen, worauf man Lust hat.“ Für sie war das Praktikum damals genau der richtige Weg: „Da habe ich auch gemerkt: Okay, ich bin zwar alleine hier, aber es ist nicht schlimm.“
Allein ist die Auszubildende allerdings nicht mehr lange: Im August fängt die nächste Auszubildende an und sorgt für weibliche Verstärkung. (24.07.2024)
Noch bis zum 31. Oktober können im Handwerk Ausbildungsverträge geschlossen werden.
In der Lehrstellenbörse finden sich Ausbildung- und Praktikumsplätze für 2024 und 2025 sowie Ferienjobs.
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