Svenja Heiland hat bereits als Kind mit dem Vater an Motorrädern geschraubt. Jetzt macht sie eine Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin Schwerpunkt Motorradtechnik.
Handwerkskammer Hannover/Christine Seeger
Svenja Heiland lernt Kfz-Mechatronikerin Fachrichtung Motorradtechnik.

Serie: Frauen können das!Selbstbewußt im Männerberuf

Hannover.- (see) Wenn man Svenja Heiland zuhört, dann sind zwei Dinge entscheidend dafür, dass sie mit Freude jeden Tag in die Ausbildungswerkstatt fährt: Leidenschaft für ihren Beruf und ein gutes Team. „Ich habe bereits früh mit meinem Vater an Mopeds geschraubt und nach und nach fünf alte Simsons (DDR-Mopeds, Anm. der Redaktion) wieder flottgemacht“, erzählt die heutige Auszubildende.

Das war sicherlich der ausschlaggebende Grund, warum es sie für das Schulpraktikum in der 10. Klasse ins Motorradzentrum der BMW Niederlassung Hannover zog. Ihr Resümee: „Das Team bei BMW ist toll, vom ersten Tag an war das so. Es hat Spaß gemacht so gut zusammenzuarbeiten“, so die 18-Jährige, die jetzt das zweite Ausbildungsjahr abschließt. Da eine Ausbildung im Büro für sie nie in Frage kam, „viel zu langweilig“, entschied sie sich ihr Hobby zum Beruf zu machen. Und hat es bis heute nicht bereut.

In der Motorradabteilung war Heiland mit einer zweiten Auszubildenden die ersten Frauen, aber das sei nie ein Problem gewesen. „Die Resonanz ist top, mir wurde vom ersten Tag an Vertrauen entgegengebracht, so dass ich immer selbständiger werden und mich langsam steigern konnte“, ist Heiland stolz.

Geschlecht spielt keine Rolle

Braucht es dafür eine besondere Unternehmenskultur? „Für uns ist es egal, ob Mann oder Frau sich für unsere Ausbildungsplätze bewerben“, sagt Sophia Wegener-Schmidt, Ausbildungskoordinatorin bei BMW Hannover. „Wir schauen sehr gerne im Praktikum, ob es mit dem Beruf und den Kollegen passt, das ist das Wichtigste“, so Wegener-Schmidt. Grundsätzlich sei ein Mix im Team gut, weil die unterschiedliche Sicht auf die Dinge Mehrwert schafft und gleichzeitig auch die Atmosphäre auflockert. Aber sicher seien die Unternehmenskultur und die gelebten Werte wichtig dafür, dass jeder und jedem automatisch Akzeptanz entgegengebracht werde.

Was ist Heilands Tipp für junge Frauen?

Vor der Berufswahl sei es wichtig auf sich selbst zu hören. „Wenn man sicher ist, was man machen möchte, dann sollte man sich von niemandem reinreden lassen, sondern darauf vertrauen, dass man als Frau was bewegen kann“, so die Auszubildende. Sie selber habe von den Eltern volle Rückendeckung bekommen, obwohl einige Lehrer sogar ihr abgeraten hätten, ins Handwerk zu gehen.

Jetzt will sie erst einmal die Lehre so gut wie möglich abschließen und dann auf jeden Fall in der Motorradsparte bleiben. „In fünf Jahren kann ich mir auch gut vorstellen den Meistertitel anzustreben.“ (31.07.2024)

 

 Noch bis zum 31. Oktober können im Handwerk Ausbildungsverträge geschlossen werden.

In der Lehrstellenbörse finden sich Ausbildung- und Praktikumsplätze für 2024 und 2025 sowie Ferienjobs.

Kontakt:

Christian Bunzel

Ausbildungsberater

Tel. +49 511 34859 477

Fax +49 511 34859 432

bunzel--at--hwk-hannover.de