Jeden Mittwoch besteht die Möglichkeit für Auszubildende im Handwerk an einem Deutschkurs teilzunehmen.
Handwerkskammer Hannover/Christine Seeger
Lernen zusätzlich Deutsch: Jeden Mittwoch besteht die Möglichkeit für Auszubildende im Handwerk an einem Deutschkurs teilzunehmen.

Erfolgreiche AusbildungOhne ausreichende Deutschkenntnisse geht es nicht

Hannover.- (see) Der jüngste ist 18 und kommt aus der Ukraine, die ältesten sind 29 und kommen aus Syrien und Ruanda. Neun Geflüchtete sitzen jeden Mittwoch zwischen 16 und 18 Uhr in der Handwerkskammer Hannover, um neben der Ausbildung zusätzlich Deutsch zu lernen. Seit 2017 gibt es diesen kostenfreien Deutschkurs, damit Auszubildende ihre Lesefähigkeit und das Textverständnis verbessern. Die Ausbildungsbetriebe stellen ihre Lehrlinge dafür frei. „Es sind zwar zum Teil unterschiedliche Lernniveaus, aber ich kann gut mit der Gruppe arbeiten, alle sind motiviert und machen auch Fortschritte“, sagt Lehrerin Esra Tunakan, die den Deutschkurs seit der ersten Stunde betreut.

„Für viele Azubis im Handwerk mit Zuwanderungshintergrund ist der Theorieunterricht in der Berufsschule die größte Herausforderung. Damit die Ausbildung nicht daran scheitert, bieten wir den zusätzlichen Deutschunterricht an“, erläutert Julia Yilmaz vom Integrationsprojekt Fachkräfte für das Handwerk, das Zuwanderer berät und auf eine Ausbildung im Handwerk vorbereitet.  „Viele Handwerksbetriebe sind mittlerweile auf Zuwanderer angewiesen und unterstützen sie auf breiter Ebene. Zusätzlichen Deutschunterricht können sie allerdings allein nicht anbieten, daher das Angebot von Seiten der Handwerkskammer“, so Yilmaz.

Teilnehmer Rame Abdulla ist im 3. Lehrjahr zum Kfz-Mechatroniker und lernt sogar einen weiteren Nachmittag zusätzlich deutsch. Bei proBeruf geht es um die berufliche Fachsprache. „Das hilft sowohl für die Arbeit im Betrieb als auch in der Berufsschule“, sagt der gebürtige Syrer, der seit 2016 in Deutschland ist.

Die deutsche Sprache ist das A und O

„Die deutsche Sprache ist das A und O und auch die größte Herausforderung bei den zugewanderten Azubis“, sagt Thomas Dürre, Werkstattleiter bei Auto Schrader GmbH und Chef von Abdulla. „Er ist menschlich sehr umgänglich und fleißig, daher wollen wir Abdulla unterstützen und stellen ihn an zwei Nachmittagen in der Woche frei, damit er im Sommer die Gesellenprüfung besteht.“

Die Teilnehmer am Deutschkurs wollen jedenfalls ihre Chance in Deutschland nutzen. „Wir wollen hierbleiben und machen deshalb eine Ausbildung. Hier gibt es gute Arbeit, man kann sich auf die Regeln verlassen, das System funktioniert, das ist anders als in unseren Herkunftsländern“, sagt ein junger Syrer, der im SHK-Handwerk eine Ausbildung macht. (10.05.2024)

Kontakt:

Julia Yilmaz

Beraterin im Integrationsprojekt Fachkräfte für das Handwerk - IFHa

Tel. +49 511 34859 682

Fax +49 511 34859 280

jyilmaz--at--hwk-hannover.de

Hier finden Sie Informationen zum Projekt IFHa (Integrationsprojekt Fachkräfte für das Handwerk, 
das sowohl Zuwanderer, die in Deutschland beruflich Fuß fassen wollen, als auch Betriebe, die sie einstellen wollen, berät und unterstützt.