Lernfähige Software, Roboter, digitale Spracherkennung: Ist das was für das Handwerk? Künstliche Intelligenz (KI) nutzen
Hannover.- (see) Wenn smarte Anwendungen das Rechnungswesen unterstützen, können Abläufe im Unternehmen effizienter gestaltet werden. Wenn ein Roboter die Heizung in den Keller trägt, dann entlastet das den Gesellen. Wenn sich durch digitale Spracherkennung das Garagentor öffnen lässt, dann spart das Zeit und sorgt für Sicherheit. Der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) birgt auch für das Handwerk große Chancen. Viele Betrieben wissen das längst, sind jedoch unsicher, wie sie das Thema künstliche Intelligenz in ihren Arbeitsalltag so integrieren können, dass die Technik unterstützt und nicht hindert.
Mit KI fit für die Zukunft
Wo kann KI eingesetzt werden und wo ist eine KI-Anwendung im eigenen Unternehmen sinnvoll? Welche Veränderungsprozesse werden durch den Einsatz von KI im eigenen Unternehmen angestoßen? Das sind die Fragen, die sich Handwerksbetriebe jetzt stellen sollten.
Wer KI effektiv nutzen will, der sollte vorbereitet sein und auch das Team in die Veränderungsprozesse einbinden. Die Beschäftigten müssen für das Thema sensibilisiert und qualifiziert werden. Der Führungskraft kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.
Genau hier setzen die KI-Werkstätten an, die zusammen mit dem Heinz-Piest-Institut entwickelt wurden: Das Projekt KomKI macht Betriebe fit für den KI-Einsatz im eigenen Unternehmen. In KI-Werkstätten lernen Unternehmerinnen und Mitarbeitende, wie sie Künstliche Intelligenz gewinnbringend einsetzen.
Passgenaues Qualifizierungsangebot
„Wir wollen die Betriebe da abholen, wo sie stehen“, erklärt Kristina Mangold von der Handwerkskammer Hannover Projekt- und Servicegesellschaft mbH (PSG) das Vorgehen. Gemeinsam mit Projektleiterin Anika Wohlers und ihrer Kollegin Kirsten Höxter hat sie zehn Betriebe und drei Berater verschiedener Handwerksorganisationen zum Thema KI befragt: „Wo würde Ihnen Künstliche Intelligenz weiterhelfen? Wie weit sind Sie bei diesem Thema? Welche Qualifizierungen brauchen Sie, damit Sie KI gewinnbringend einsetzen könnt?“
Aus dieser Bedarfsumfrage hat die PSG Qualifizierungsbausteine für die Themenbereiche Führung, Organisation, Gesundheit, Sicherheit und KI-Grundlagen entwickelt. Angeboten werden diese Bausteine in KI-Werkstätten für Betriebe und Beschäftigte. Die KI-Werkstätten starten Anfang 2022 und begleiten die Unternehmen sowie deren Beschäftigte über anderthalb Jahre. Sie werden durch einen KI-Experten unterstützt und finden größtenteils im Betrieb selbst statt.
Wie können Sie an den KI-Werkstätten teilnehmen?
Interessierte Betriebe und Beschäftigte können sich ab sofort für die Teilnahme an den KI-Werkstätten bewerben. Das Angebot ist in der Projektphase für alle Betriebe kostenlos.
KI-Werkstatt für Betriebe
Ziel der KI-Werkstatt (Betriebe) ist es, Handwerksbetriebe anhand eines Betriebsprojektes und mithilfe von Qualifizierungsangeboten zu befähigen, Veränderungspotentiale zu erkennen und KI-getriebene Veränderungsprozesse zu bewältigen. „Im Rahmen eines KI-Checks analysieren wir gemeinsam den Unternehmen, ob sie bereit sind für einen KI-getriebenen Veränderungsprozess“, erläutert Mangold das Vorgehen innerhalb der KI-Werkstatt. „Gemeinsam mit den Mitarbeitenden wird dann eine Aufgabenstellung erarbeitet, im Rahmen der KI-Werkstatt bearbeitet wird. Begleitet werden die Teams von erfahrenen KI-Experten“ so Mangold.
Während der Umsetzung des Betriebsprojektes erhalten können alle Mitarbeitenden am digitalen Qualifizierungsangebot teilnehmen.
KI-Werkstatt für Beschäftigte
Einzelne Beschäftigte können sich für die KI-Werkstatt für Beschäftigte bewerben. Mit Hilfe von Qualifizierungsbausteinen werden sie befähigt, Veränderungspotentiale zu erkennen, KI-getriebene Veränderungsprozesse anzustoßen und zu begleiten sowie als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für das Thema KI im Unternehmen zu fungieren.
Das Projekt - KomKI - Fördermittelgeber - Partner
Kompetenzen über künstliche Intelligenz (KI) aufbauen (KomKl) – Lern- und Experimentierraum zur Entwicklung reflexiver und präventiver KI-Kompetenz.
Das bundesweite Projekt richtet sich an Unternehmer*innen, Führungskräfte und Beschäftigte in KMU, außerdem an Betriebsratsmitglieder und Berater*innen intermediärer Organisationen.
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales fördert KomKI im Rahmen des Programms „Zukunftsfähige Unternehmen und Verwaltungen im digitalen Wandel (EXP) – Handlungsfeld Lern- und Experimentierräume KI“.
Im Projektverbund sind die Handwerkskammer Hannover Projekt- und Servicegesellschaft mbH, die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW), das Heinz-Piest Institut für Handwerkstechnik an der Leibniz Universität Hannover, das Institut für Betriebsführung im DHI e.V. sowie das Bildungswerk ver.di Hessen e.V. beteiligt. Weitere Informationen gibt es unter www.projekt-komki.de.
Kontakt:
Mitarbeiter Geschäftsbereich Projekte der Handwerkskammer Hannover Projekt- und Service GmbH
Tel. 05131 99 10 163
Mobil 0173 2937819