In der Frühjahrsausstellung 2019 zeigt die Handwerksform Hannover die Arbeiten von 15 gestaltenden Handwerkerinnen und Handwerkern zum Thema "Kleinmöbel"Kleinmöbel
Hannover, 22. März 2019.- Ein Beistelltisch, eine Konsole, ein Regal, ein Barschrank, ein Kochtisch, eine Stehlampe, ein Hocker: Wir kennen viele Beispiele von kleinen, praktischen Möbelstücken, die das Leben behaglicher, komfortabler und einfach schöner machen. Eine Auswahl solcher Kleinmöbel zeigen wir in der gleichnamigen Ausstellung, an der sich 15 gestaltende Handwerkerinnen und Handwerker beteiligen.
Leder
Der von Boris Bielkine entwickelte „BoB the Pouf“ hat sich schnell zu einem Klassiker unter den Kleinmöbeln entwickelt. Gefertigt wird er in drei verschiedenen Durchmessern, mit und ohne Deckel. Die Bezugsmaterialien lassen sich variabel gestalten: Leder, Leder und Kuhfell oder auch Kunstleder sind möglich. Die Materialien, die verarbeitet werden, sind in der Regel mit Umweltzertifikaten ausgezeichnet. Mithilfe eines Adapterrings lässt sich das modular aufgebaute System zu einem Hoch-Pouf sowie zu einem Tisch mit Acrylplatte verändern. Die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. BoB kann das private Heim verschönern, aber auch in Arztpraxen oder Boutiquen zum Einsatz kommen.
Metall
Metall in Form zu bringen, ist sein Metier. Das kann ein Gerät oder Gefäß sein, eine Plastik oder ein Gebrauchsobjekt. Gute Gestaltung ist garantiert. Dafür wurde der Metalldesigner Peter Schmitz bereits 1991 mit dem niedersächsischen Staatspreis für das gestaltende Handwerk ausgezeichnet. Er ist immer für einen ungewöhnlichen gestalterischen Ansatz oder eine pfiffige Idee gut. Ein prominentes Beispiel dafür ist zum Beispiel die Garderobe „Red Tree“, aus Stahl und einem lackierten Baumstamm. Ebenfalls in der Ausstellung zu sehen: ein rollbarer Beistelltisch, ein rollbarer Druckerwagen und ein Kaminholzregal. Alles aus Stahl versteht sich.
Holz
Zur Ausstellung „Kleinmöbel“ steuert Tischlermeister Wilhelm Freund eine vom ihm entworfene Piano-Lampe bei. Die Leuchte überzeugt durch ihr schlichtes und elegantes Design, das gepaart ist mit technischer Funktionalität durch die integrierte USB-Ladestation und eine energiesparende dimmbare LED-Leuchte.
Peter Heidhoff fertigt gern Möbel mit versteckten Räumen. Das ist auch ein Merkmal des Wandkubus, der in der Handwerksform Hannover zu sehen ist. Der Kubus täuscht einen täuscht einen Balkenkopf vor, der aus der Wand kommt oder einen kurzen Balkenabschnitt, der als einfache Wandkonsole Verwendung finden kann. Übt man jedoch Druck auf die Stirnfläche auf, so gibt der komplett ausfahrbare Außenkorpus einen Innengehäuse frei, das als Geheimfach oder für kleinere Utensilien – beispielweise CD’s - genutzt werden kann. Da es sich um ein sehr kleines Schränkchen handelt, bietet es sich an immer mindestens zwei, besser drei in Reihe zu präsentieren.
Von Marco Klopsch werden in der Ausstellung Hockerobjekte gezeigt, die aus einem Stück gearbeitet sind. Das massige Holz bekommt durch seine sinnlich feine Oberfläche und die Präzision der Linienführung skulpturalen Charakter. Spuren groben Bearbeitens mit der Kettensäge sind so weiterbearbeitet, dass sie sich weich anfühlen wie Treibholz. Sie bieten sich als Nachtkonsole, Ablagemöglichkeit und natürlich auch zum Sitzen an.
In einer zweiten Exponatserie zeigt er Zwieseltische, die aus besonderen Stücken des Stammes geschnitten sind. Dort, wo der Baum sich verzweigt, ist ganz viel Bewegung im Holz, als würden die Fasern die Richtung wechseln. So entstehen Ansichten von grosser Lebendigkeit. Die Grünholzgestelle aus Haselnuss sind besonders leicht, so werden die Tische zu mobilen Begleitern, die sich leicht transportieren lassen.
Formschön und nützlich – das sind die Kriterien, die Alexander Lohr an seine Möbel anlegt. Besonders die Eiche hat es ihm angetan. Sie besticht durch Langlebigkeit und lebhafte Maserung. Um schonend mit dem Rohstoff umzugehen, experimentiert er mit Restholz. Das Oberflächen-Finish erfolgt in Hartwachs-Öl aus ökologischer Herstellung. Es betont die Maserung und schützt das Holz vor alltäglicher Beanspruchung.
Ungewöhnliche Schrankmöbel steuert Dietmar Weihrauch zur Ausstellung bei, unter anderem das Modell „Bienenkasten“. Ein Gebrauchsgegenstand, der sonst in Wald und Wiese zu finden ist, wird hier zum Möbel. Die Oberfläche aus sandgestrahlter und geräucherter Eiche vermittelt den ursprünglichen Standort. Der Bienenkasten „besticht“ durch die unterschiedlichen Möglichkeiten ihn einzusetzen. Für die Aufbewahrung von Schmuck, Sammlungen oder Bürobedarf kann sein Innenleben ganz nach Wunsch gestaltet werden. Als Arbeitsplatz im Stehen und als Redner/Innenpult leistet er zusätzlich gute Dienste. Für die zweite Exponatserie mit dem Titel „Behausung“ sind die typischen Pfahlbauten indonesischer Fischer vorbildgebend. Als elegantes Objekt im Wohnraum, bietet die Behausung ihrem Besitzer einen Platz für liebgewonnene Kleinigkeiten.
Die Möbel des deutschen Tischlermeister und Bildhauers Eckehard Weimann scheinen zu leben. Schnurgerade und alles streng im Winkel, das ist nicht seine Sache. Die organischen Formen seiner Möbel wirken weich und fließend. Jedes seine Möbelstücke ist ein Unikat, das in sorgfältiger Handarbeit entsteht. Die haptische Qualität seiner Möbel ist besonders wichtig für Eckehard Weimann. Das Berühren der einzelnen Stücke ist ausdrücklich erwünscht, sie sollen für den Besitzer einen praktischen Nutzen haben, sollen ihn aber auch emotional berühren.
Seit mehr als 20 Jahren entwirft, fertigt und restauriert Wiebke Wolkenhauer Möbel. Dabei liegen ihr die Pflege und zeitgemäße Weiterentwicklung der selten gewordenen Kenntnisse und traditionellen Techniken des Holzhandwerks besonders am Herzen. Kleinmöbel fertigt sie entweder als Schmuckstücke zu einer vorhandenen Einrichtung oder als Akzente für einen besonderen Ort oder eine bestimmte Person. In der Ausstellung zeigt sie ein Stehpult und kleine Lesepulte, die durch Einlegearbeiten bestechen.
Ansprechpartnerinnen für die Medien:
Es stellen aus:
Boris Bielkine / Wilhelm Freund / Hergen Garrelts / Peter Heidhoff / Hanna van Ingen (FIN) / Marco Klopsch / Harald Krückeberg / Alexander Lohr / Sören Meier / Frank Reichelt & Hannes Nordiek / Peter Schmitz / Maren & Lüder Springhorn / Dietmar Weihrauch / Eckehard Weimann / Wiebke Wolkenhauer
Ausstellungseröffnung:
Freitag | 22.03.2019 | 20–22 Uhr
Begrüßung
Karl-Wilhelm Steinmann
Präsident der Handwerkskammer Hannover
Einführung in die Ausstellung
Dr. Sabine Wilp
Leiterin Handwerksform Hannover
Ausstellungslaufzeit:
23.03.2019 bis 27.04.2019
Ausstellungsführungen:
Donnerstag | 04.04.2019
Donnerstag | 18.04.2019
jeweils 16:30 bis 17:30 Uhr
Durch die Ausstellung führt Diplom-Designer Rüdiger Tamm.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 11–18 Uhr
Samstag 11–14 Uhr
Sonntag, Montag und an gesetzlichen
Feiertagen geschlossen
Europäische Tage des Kunsthandwerks
Mit der Ausstellung „Kleinmöbel“ nehmen wir an den europäischen Tagen des Kunsthandwerks teil, die vom 05. bis 07. April 2019 in vielen europäischen Ländern stattfinden. Wir haben daher ausnahmsweise auch am Sonntag, 07. April 2019, 11-14 Uhr, geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Mehr Informationen und die Adressen aller Ateliers,, die sich an den europäischen Tagen des Kunsthandwerks in der Region Hannover-Hildesheim beteiligen finden Sie online unter: www.hannover.kunsthandwerkstage.de