50 Jahre Campus HandwerkJubiläums-Interview mit Geschäftsführer Volker Schmolz
Herr Schmolz, der Campus Handwerk feiert in diesem Jahr Geburtstag. 50 Jahre Aus- und Weiterbildung für das Handwerk. Sie führen den Geschäftsbereich Campus Handwerk bei der Handwerkskammer Hannover seit 2013. Was bedeutet Ihnen das Jubiläum ganz persönlich?
Auch wenn ich den Campus „nur“ 10 der 50 Jahre begleiten durfte, freue ich mich, dass wir das Jubiläumsjahr dazu nutzen, um auf das zu blicken, was in all den Jahren für das Handwerk geleistet wurde. Es erfüllt mich mit Stolz und Jubel, auf welch hohem Niveau die Kolleginnen und Kollegen auf dem Campus Handwerk über so einen langen Zeitraum als Teil der handwerklichen Ausbildung arbeiten und sich dabei permanent weiterentwickeln sowie sich den modernen Herausforderungen annehmen. Das werden wir gebührend feiern.
Was hat sich alles verändert und welche Highlights gab es in den Jahren, die Sie Geschäftsführer des Campus gewesen sind?
Highlights gab es einige. Die energetische Modernisierung im laufenden Betrieb war eine der größten Herausforderungen, die uns alle in den letzten elf Jahren geprägt hat. Besonders stolz hat uns gemacht, dass kein einziger Kurs deswegen ausgefallen ist, und das, obwohl wir durch einige Umzüge und Provisorien viel Bewegung auf den Campus gehabt haben. Weiter freue ich mich darüber, dass wir seit 2019 auch die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) bei den Gebäudereinigern auf dem Campus machen. Ich denke, es werden auch in Zukunft weitere Gewerke mit ihren ÜLUs auf den Campus wollen, und die Rahmenbedingungen zu schätzen wissen. Auch das wir die Meistervorbereitungskurse der Fliesen-, Platten und Mosaiklegerinnen und Mosaikleger nach zehn Jahren Pause neu auflegen konnten, ist ein Erfolg.
Auch mit unserer Lernplattform #campushandwerkdigital haben wir Großes geleistet. Sie ermöglicht Lehrlingen und Meisterschülerinnen und Meisterschülern individuelles Lernen zu jeder Zeit an jedem Ort. Hier haben die Kolleginnen und Kollegen sehr viel Herzblut in die Administration und vor allem in die inhaltlichen Themen hineingesteckt. Weitere Highlights waren die „Campus-Handwerk-Tage“ und das erfolgreiche Format „Blick hinter die Kulissen“, bei denen die Ausbilder ihre Azubis auf dem Campus besuchen. Ohne das Engagement der beteiligten Kolleginnen und Kollegen, die für ihr Thema „brennen“, wäre das alles nicht möglich.
Was ist Ihnen in Bezug auf die Aus- und Weiterbildung im Handwerk am Wichtigsten?
Eine solide Ausbildung und ein lebenslanges Weiterbilden sind die Grundlage für ein starkes und handlungsfähiges Handwerk. Viele Lebensläufe von erfolgreichen Handwerkerinnen und Handwerkern beruhen darauf. Mit diesem Fundament stehen unseren Teilnehmenden die vielfältigen Möglichkeiten des Handwerks offen. Wir arbeiten weiter daran, dieses bewährte duale Ausbildungssystem zu stärken und auszubauen.
Wie sehen Sie in die Zukunft? Was ist Ihre Vision für die nächsten 10 Jahre?
Das Bildungszentrum wird sich, wie in der Vergangenheit auch, in viele Richtungen weiterentwickeln. Daran habe ich gar keinen Zweifel. Ich glaube allerdings, dass sich die Geschwindigkeit der Entwicklung erhöhen wird. Die Technologiesprünge werden rasanter. Mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz werden auch weitere neue Lernformen Einzug halten. Dem werden wir uns stellen, sodass wir auch in zehn Jahren ein modernes und attraktives Bildungszentrum für Lernende im Handwerk sein werden.