ENDLOS-ENERGIE-ZENTRUMEnergieautark in die Zukunft
Hannover/Bückeburg.- (see) Ende August war es endlich so weit. Mit dem ersten Spatenstich begannen die Bauarbeiten für das Endlos Energie Zentrum Schaumburg in Bückeburg. Ein Projekt, das Dachdeckermeister Dieter Ahrens seit 2016 vorantreibt und das zum Ziel hat, ein deutschlandweit einmaliges, zu 100 Prozent energieautarkes Bürogebäude zu errichten. Sein Unternehmen wird darin Büros nutzen, aber es entstehen auch Büros zur Vermietung.
Ahrens, der bereits seit mehr als 20 Jahren Photovoltaikanlagen plant und baut, will damit seine Idee umsetzen durch intelligente Speicherung die im Sommer erzeugte Solarenergie mit in den Winter zu nehmen. Damit wäre gewährleistet, dass man ganzjährig mit sauberer Energie für Licht und Heizung auskommt. Zusätzlich können sogar noch E-Fahrzeuge mit Überschussstrom geladen werden.
Sechs Millionen Euro Investition in die Zukunft
„Das ist der Traum aller Photovoltaik-Fachleute“, sagt Ahrens, „und wir werden es durch Kurzzeitspeicher-Akkus und Langzeitspeicher-Wasserstoff in die Tat umsetzen.“ Denn klar sei, dass der Mensch in Zukunft im Einklang mit der Natur leben müsse, wenn er überleben wolle. Ahrens selbst investiert dafür sechs Millionen Euro. Das Land Niedersachsen fördert das EEZ mit rund 1,8 Millionen Euro.
Mit seinem Konzept setzt Ahrens auf lokale Quartierlösungen. „Dadurch erreichen wir ca. 8000 Quartiere bundesweit, die dann dem Stromnetz als Puffer oder auch als Unterstützung dienen können. Außerdem wird die Gefahr durch einen Blackout deutlich verringert“, so der 57-jährige Dachdeckermeister.
Dezentrale Energieversorgung ist der richtige Weg
„Im EEZ sind viele zukunftsweisende Aspekte vereint. Die Erzeugung sauberer elektrischer Energie bedeutet null Prozent CO2-Emission. Die Erprobung neuer Technologien sorgt dafür, dass die erzeugte Solarenergie auch im Winter Strom liefert. Außerdem ist die Quartierslösung, also die dezentrale Wärme- und Energieversorgung, der absolut richtige Weg. Viele kleine Akteure in der Energieversorgung entlasten das Netz, gewährleisten eine höhere Versorgungssicherheit und können nicht nur in ländlichen Regionen eine gute Ergänzung sein. Als letzten Punkt ist das Endlos-Energie-Zentrum ein gutes Beispiel dafür, wie man auf kommunaler Ebene mit allen Beteiligten zusammen etwas Großes erreichen kann und wie auch die Kooperation zwischen Handwerk, Industrie und Hochschule optimal funktioniert“, sagt Hauptgeschäftsführer Peter Karst.
Und wie geht es weiter? „Der Prototyp in Bückeburg wird zwei bis drei Jahre erprobt werden, dann können wir für weitere Quartiere projektieren und bauen“, so Ahrens. (24.08.2023)
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