Die Oettinger GmbH kümmert sich verstärkt um eine gute Ausbildung.
Handwerkskammer Hannover/Christine Seeger
Chef Frank Oettinger (r.) mit Jungmeistern Tobias Wöhler und Jonas Henn (v.l.), die sich seit Jahresbeginn um die Auszubildenden kümmern.

AusbildungsqualitätBootcamp und Nachhilfe

Hannover.- (see) "Auszubildende bringen frischen Wind in die Firma“, davon ist Unternehmer Frank Oettinger überzeugt. Und auch sonst setzt der Chef der Carl Oettinger Gesundheitstechnik auf die junge Generation. „Wir legen die Verantwortung für unsere Ausbildung in jüngere Hände. Unsere Jungmeister Tobias Wöhler und Jonas Henn kümmern sich ab jetzt um den Nachwuchs“, sagt Oettinger, der den SHK-Betrieb in 3. Generation führt. Sein Ziel ist klar: Er möchte den Familienbetrieb durch die Ausbildung von Fachkräften sicher in die Zukunft führen.

Dass das Thema Nachwuchssicherung bei Oettinger einen hohen Stellenwert hat, machen zwei Zahlen deutlich. Seit 75 Jahren bildet der SHK-Betrieb aus Hannover aus, so dass die heutigen Fachkräfte der Firma zu 90 Prozent aus dem eigenen Nachwuchs kommen. Das bringe gewaltige Vorteile und zeuge von einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit, so Oettinger. Was allerdings lange Zeit von selbst funktionierte, bedarf heutzutage größerer Anstrengungen.

Nachwuchsgewinnung auf dem Fußballplatz

So hat Oettinger die Aktivitäten in der Nachwuchsgewinnung deutlich erhöht. Auszubildende von Oettinger gehen auf Ausbildungsmessen in Schulen, der Betrieb sponsert Fußballtrikots für Jugendmannschaften. „Oft sind es Kinder von Mitarbeitern, die dann in einem von unseren Trikots spielen, das hat dann einen doppelt positiven Effekt. Wir machen auch beim Azubi Speed Dating der Handwerkskammer Hannover mit. Dadurch entstehen viele Praktika und der ein oder andere Ausbildungsvertrag,“ so Oettinger.

Wenn die Ausbildung gestartet ist, gibt es bei Oettinger erst einmal ein vierwöchiges Bootcamp für die neuen Azubis. „Unsere Gesellen haben in den letzten Jahren öfter geklagt, was die neuen Azubis alles nicht können. Darauf habe ich reagiert. Im Bootcamp lernen sie handwerkliche Grundfertigkeiten, Schutzmaßnahmen und Material kennen. Am Ende steht ein Projekt, das sie sich selber ausdenken und in die Tat umsetzen“, erzählt der Chef von 70 Mitarbeitenden. „Damit stärken wir das Selbstbewusstsein unserer Azubis, binden sie ans Unternehmen und der Geselle bekommt einen `Rohdiamanten´, der vom ersten Tag an mitarbeiten kann.“ Außerdem gebe es einmal im Monat das „freiwillige Pflichtangebot“ am Samstagvormittag. In der Ausbildungswerkstatt werde dann Fachpraxis geübt, aber auch über Sorgen und Nöte gesprochen.

Stammtisch mit dem Chef

Einmal im Monat gibt es einen Azubi-Stammtisch mit dem Chef. Und viermal im Jahr kommt ein Coach ins Unternehmen, um mit den Azubis den Übergang Schule-Beruf zu besprechen. „Oft ist ihnen nicht ganz klar, was alles zum neuen Lebensabschnitt dazugehört, hier geben wir Hilfestellung“, so Oettinger. 2024 ist erstmals ein zweitägiger Workshop für ausbildende Gesellen geplant, um ihnen die Generation Z besser zu erklären.

„Für Auszubildende ist es extrem wichtig, dass im Betrieb ein gutes Ausbildungsklima herrscht. Das kostet neben finanziellen Ressourcen auch Zeit, die den ausbildenden Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt werden sollte. So fühlen sie sich dem Unternehmen zugehörig und verbunden, geben nicht so schnell auf und sind deutlich motivierter bei der Sache“, ergänzt Ausbildungsberater Christian Bunzel. (02.07.2024)

 

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Beauftragte für Qualitätssicherung im Geschäftsbereich Bildung und Recht

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